Dienstag, 18. Dezember 2012

Advent in Costa Rica

Diese Adventszeit ist wahrscheinlich die ruhigste, die ich je hatte dank meinem Bein. Trotzdem langweile ich mich selten, irgendwie ist dann doch immer was los und einiges zu tun.

Am Nikolausdonnerstag waren wir Freiwillige beim deutschen Botschafter zu Hause eingeladen. Da wurde gegrillt, Bratwürste, Kartoffelsalat, Sauerkraut und Leberkäs, und zum Nachtisch Lebkuchen und Stollen. Ich hab mich echt über richtige Wurst und Brötchen gefreut, bekommt man hier nicht so einfach. Jedenfalls das, was man in Deutschland darunter versteht...
Danach hat unsere Landesmentorin, Gertie, eine Nikolausfeier in Santa Anna für uns gemacht.

Am 8. Dezember haben wir vier Freiwillige aus San Sebastián alle unsere Freunde, Mitfreiwilligen und die ganze Gemeinde hier zu einer Adventsfeier eingeladen. Da gabs natürlich einiges vorzubereiten, vor allem weil wir echt nicht wussten, wie viele Leute tatsächlich kommen würde. Zwischen 10 und 60 wäre alles drin gewesen. Ich schätze mal es waren dann nie mehr als 35 gleichzeitig da. Jedenfalls habe ich vorher vier Tage lang Plätzchen gebacken, wir haben Weihnachtsschmuck gebastelt und ein paar Stücke mit Flöte und Violine geübt. Am Samstag haben wir dann vorher die Gemeinderäume geschmückt und Glühwein, Punsch und fresco gemacht. 
 Ich mach die Weihnachtsmusik für die Feier klar. Man beachte den leuchtend blauen Gips.

Wir wollten auch Fotos von Weihnachten in Deutschland zeigen. Wir hatten sogar einen Beamer aus der ILCO ausgeliehen, haben aber kein Kabel bekommen, mit dem man den Beamer an einen Laptop anschließen kann. Sehr ärgerlich. Ab vier Uhr kamen die Gäste, einige aus der Gemeinde, unser Pfarrer hier mit seiner Tochter, befreundete Freiwillige von EIRENE, unsere Mentorin mit Kindern, Arbeitskollegen, unser Taxifahrer mit Familie... besonders hab ich mich gefreut, dass eine Familie gekommen ist, die auch vom EED als Fachkräfte gleichzeitig mit uns in Costa Rica sind. Die habe ich beim Vorbereitungsseminar in Bonn kennengelernt und sie sind so super nett. Nach knapp drei Stunden Plätzchen essen, Glühwein trinken und Lieder singen, sind dann plötzlich alle gegangen. Das ist uns hier schon öfter aufgefallen, dass bei einem Fest am Ende alle wie auf ein geheimes Zeichen hin nach Hause gehen. Ca. zwei Stunden später kam der zweite Schub Gäste, das waren dann mehr Freunde und jüngere Bekannte von uns. 
 Unseren Musizierversuchen hätte etwas mehr üben gut getan, aber es gab trotzdem donnernden Applaus...


Am Montag, meinem Geburtstag, war ein Ausflug mit den Kindern aus beiden Kindergärten der ILCO geplant. Ich dachte, dass ich nicht mitkann wegen meinem Gipsfuß, aber Pastor Joachim hat mich mit dem Auto mitgenommen. Wir sind zu La Campina gefahren, das ist so eine Art Countryclub. Es gibt einen Spielplatz, ein Schwimmbad und viele Wiesen und Häuschen, in denen man grillen und essen kann. Um zu unseren Häusschen zu kommen, musste man ca. 50 Meter enge steile, unregelmäßige Steintreppen hochklettern. Eine Herausforderung für mich, aber Ulla und Lukas haben mich einer rechts, eine links kräftig unterstützt und wir habens hoch geschafft, wenn wir danach auch total am Ende waren. Ich bin dann einfach dort oben geblieben, hab Joachim beim kochen geholfen und in der Sonne bzw. im Schatten (es war ziemlich wolkig) gechillt. Schade, dass ich nicht mit in Schwimmbad konnte, aber es war total schön, meine Kinder wieder zusehen. 
 Freiwillige und Kinder amüsieren sich prächtig.

 Maggie und ich und meine Krücken im Hintergrund.

 Gruppenbild mit allen Kinder und Betreuern zum Schluss. Ich bin wie immer die mit dem blauen Fuß.


Letztes Wochenende haben wir die anderen EED Freiwilligen in Sarapiquí, Marlene und Melissa, besucht. Man braucht ja mit dem Bus vom Terminal Caribe in San José nur zwei Stunden dorthin. Theoretisch. Ha!
Wir sind gut hingekommen und haben dort mit 6 Freiwilligen vom EED, den drei von Mission Eine Welt und zwei EIRENE Mädels plus deren Freunde gefeiert. Grillen ging leider nicht, weil wir keine Grillkohle gefunden haben, aber das Essen war trotzdem super. Das Haus der Sarapiquí-er ist wirklich nett und Puerto Viejo ist gar nicht so winzig, wie alle immer erzählen. Die Übernachtung war etwas unbequem, über einen Sessel drapiert zu schlafen ist gar nicht so einfach. Am nächsten Morgen sind Maggie, Ulla und ich um 8 Uhr mit dem Bus zurückgefahren. Aus irgendeinem Grund war aber die Straße nach San José blockiert und wir haben 5 Stunden in diesem stickigen, heißen Bus verbracht. Zum Glück!!! hatten wir alle drei Sitzplätze.

Heute war ich auf dem Kunsthandwerksmarkt im Zentrum, um Geschenke für Deutschland einzukaufen. Am Freitag kommt der Gips runter und am Sonntag geht es los über Panama und Amsterdam nach Nürnberg. Ich freu mich schon!

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