Dienstag, 18. Dezember 2012

Advent in Costa Rica

Diese Adventszeit ist wahrscheinlich die ruhigste, die ich je hatte dank meinem Bein. Trotzdem langweile ich mich selten, irgendwie ist dann doch immer was los und einiges zu tun.

Am Nikolausdonnerstag waren wir Freiwillige beim deutschen Botschafter zu Hause eingeladen. Da wurde gegrillt, Bratwürste, Kartoffelsalat, Sauerkraut und Leberkäs, und zum Nachtisch Lebkuchen und Stollen. Ich hab mich echt über richtige Wurst und Brötchen gefreut, bekommt man hier nicht so einfach. Jedenfalls das, was man in Deutschland darunter versteht...
Danach hat unsere Landesmentorin, Gertie, eine Nikolausfeier in Santa Anna für uns gemacht.

Am 8. Dezember haben wir vier Freiwillige aus San Sebastián alle unsere Freunde, Mitfreiwilligen und die ganze Gemeinde hier zu einer Adventsfeier eingeladen. Da gabs natürlich einiges vorzubereiten, vor allem weil wir echt nicht wussten, wie viele Leute tatsächlich kommen würde. Zwischen 10 und 60 wäre alles drin gewesen. Ich schätze mal es waren dann nie mehr als 35 gleichzeitig da. Jedenfalls habe ich vorher vier Tage lang Plätzchen gebacken, wir haben Weihnachtsschmuck gebastelt und ein paar Stücke mit Flöte und Violine geübt. Am Samstag haben wir dann vorher die Gemeinderäume geschmückt und Glühwein, Punsch und fresco gemacht. 
 Ich mach die Weihnachtsmusik für die Feier klar. Man beachte den leuchtend blauen Gips.

Wir wollten auch Fotos von Weihnachten in Deutschland zeigen. Wir hatten sogar einen Beamer aus der ILCO ausgeliehen, haben aber kein Kabel bekommen, mit dem man den Beamer an einen Laptop anschließen kann. Sehr ärgerlich. Ab vier Uhr kamen die Gäste, einige aus der Gemeinde, unser Pfarrer hier mit seiner Tochter, befreundete Freiwillige von EIRENE, unsere Mentorin mit Kindern, Arbeitskollegen, unser Taxifahrer mit Familie... besonders hab ich mich gefreut, dass eine Familie gekommen ist, die auch vom EED als Fachkräfte gleichzeitig mit uns in Costa Rica sind. Die habe ich beim Vorbereitungsseminar in Bonn kennengelernt und sie sind so super nett. Nach knapp drei Stunden Plätzchen essen, Glühwein trinken und Lieder singen, sind dann plötzlich alle gegangen. Das ist uns hier schon öfter aufgefallen, dass bei einem Fest am Ende alle wie auf ein geheimes Zeichen hin nach Hause gehen. Ca. zwei Stunden später kam der zweite Schub Gäste, das waren dann mehr Freunde und jüngere Bekannte von uns. 
 Unseren Musizierversuchen hätte etwas mehr üben gut getan, aber es gab trotzdem donnernden Applaus...


Am Montag, meinem Geburtstag, war ein Ausflug mit den Kindern aus beiden Kindergärten der ILCO geplant. Ich dachte, dass ich nicht mitkann wegen meinem Gipsfuß, aber Pastor Joachim hat mich mit dem Auto mitgenommen. Wir sind zu La Campina gefahren, das ist so eine Art Countryclub. Es gibt einen Spielplatz, ein Schwimmbad und viele Wiesen und Häuschen, in denen man grillen und essen kann. Um zu unseren Häusschen zu kommen, musste man ca. 50 Meter enge steile, unregelmäßige Steintreppen hochklettern. Eine Herausforderung für mich, aber Ulla und Lukas haben mich einer rechts, eine links kräftig unterstützt und wir habens hoch geschafft, wenn wir danach auch total am Ende waren. Ich bin dann einfach dort oben geblieben, hab Joachim beim kochen geholfen und in der Sonne bzw. im Schatten (es war ziemlich wolkig) gechillt. Schade, dass ich nicht mit in Schwimmbad konnte, aber es war total schön, meine Kinder wieder zusehen. 
 Freiwillige und Kinder amüsieren sich prächtig.

 Maggie und ich und meine Krücken im Hintergrund.

 Gruppenbild mit allen Kinder und Betreuern zum Schluss. Ich bin wie immer die mit dem blauen Fuß.


Letztes Wochenende haben wir die anderen EED Freiwilligen in Sarapiquí, Marlene und Melissa, besucht. Man braucht ja mit dem Bus vom Terminal Caribe in San José nur zwei Stunden dorthin. Theoretisch. Ha!
Wir sind gut hingekommen und haben dort mit 6 Freiwilligen vom EED, den drei von Mission Eine Welt und zwei EIRENE Mädels plus deren Freunde gefeiert. Grillen ging leider nicht, weil wir keine Grillkohle gefunden haben, aber das Essen war trotzdem super. Das Haus der Sarapiquí-er ist wirklich nett und Puerto Viejo ist gar nicht so winzig, wie alle immer erzählen. Die Übernachtung war etwas unbequem, über einen Sessel drapiert zu schlafen ist gar nicht so einfach. Am nächsten Morgen sind Maggie, Ulla und ich um 8 Uhr mit dem Bus zurückgefahren. Aus irgendeinem Grund war aber die Straße nach San José blockiert und wir haben 5 Stunden in diesem stickigen, heißen Bus verbracht. Zum Glück!!! hatten wir alle drei Sitzplätze.

Heute war ich auf dem Kunsthandwerksmarkt im Zentrum, um Geschenke für Deutschland einzukaufen. Am Freitag kommt der Gips runter und am Sonntag geht es los über Panama und Amsterdam nach Nürnberg. Ich freu mich schon!

Donnerstag, 29. November 2012

Shit Happens

 Mittwoch 28.11

Erfahrungen sind gut, aber auf diese könnte ich wirklich verzichten. Ihr wisst ja vielleicht, dass ich vor gut zwei Wochen ein paar Treppenstufen übersehen und mir den Knöchel verstaucht habe. Dachte ich jedenfalls. Ich konnte am übernächsten Tag wieder auftreten, der Knöchel ist abgeschwollen und laufen ging ganz gut. Allerdings war es nicht 100% wieder in Ordnung und nachdem es seit einigen Tagen nicht mehr besser geworden ist, bin ich heute ins Krankenhaus gegangen. Nur zur Sicherheit. Damit ich weiß, dass alles in Ordnung ist. Ich bin also zum Röntgen gegangen und als die junge Ärztin, die die Voruntersuchung gemacht hat, die Röntgenbilder gesehen hat, hat sie mich so ganz erstaunt und ungläubig angesehen. Dann kam der „richtige“ Orthopäde und hat mir erzählt, dass der Fuß gebrochen ist. Ich musste erst mal lachen, das kann ja nicht sein, alle haben gesagt, wenn ich einigermaßen normal laufen kann, ist es nicht gebrochen. Naja ist es doch und anscheinend hab ich eine irre hohe Schmerztoleranz, jedenfalls im rechten Fuß. Ich hab ja nach dem dritten Tag nicht mal mehr Schmerzmittel genommen, weil es nicht so schlimm war und bin zwei Wochen lang rumgelaufen. Es hat mehr so gebrannt, als wäre es ein bisschen wund. Jetzt hab ich einen Gips und Krücken, kann nicht in die Arbeit und wenn ich Pech habe, muss ich Weihnachten alleine zu Hause bleiben und kann nicht mit den anderen an den Pazifik und nach Nicaragua. Aber das werden wir ja sehen! Am 21. Dezember kommt der Gips runter, vielleicht kann ich dann wenigstens ein paar Tage später mit Krücken nachkommen. Ich weiß nicht, wie schnell man dann wieder laufen kann.

Ich hab mir noch nie was gebrochen. Kaum zu glauben, wie unpraktisch so ein Gipsfuß ist! Die Treppe rauf und runter zu hüpfen ist so anstrengend und ich kann nicht gleichzeitig laufen und irgendetwas tragen, weil ich ja beide Hände brauche. Die Krücken sind schmerzhaft. Wie ich duschen soll, muss ich mir auch noch überlegen und ich wette beim Schlafen ist das total unbequem. Und es juckt. Jammer jammer. Mein herzliches Beileid an alle, die einen Gipsfuß haben oder mal hatten, ich hatte ja keine Ahnung...

Update 30.11
Schlafen ist gar kein Problem, Duschen naja...ich hab mir einen Plastikstuhl in unsere zum Glück sehr große Dusche gestellt. Mein gesundes Bein bekommt hoffentlich bald starke Muskeln vom vielen einbeinigen Herumhüpfen...und meine Mitbewohner helfen mir zum Glück mit komplizierten Dingen wie z.B. ein Glas Wasser in den ersten Stock befördern.

Oh wie nass ist Panama...

unser viertägiger Trip nach Bocas del Toro in Panama

Donnerstag 22.11
Die ganze Nacht bin ich im Traum über Mauern und Zäune geklettert, bis mich mein Handy viel zu früh aus dem Schlaf reißt. 4:45 Uhr. Der Stadtbus bringt Ulla, Lukas, Maggie und mich zum Nationaltheater, wo unser Reisebus abfährt. Wir fahren zusammen mit unserem tico Freund Jeff, einer Gruppe Touristikstudenten und deren Professor von der Uni in San José. Für alle anderen ist das sozusagen eine Studienfahrt, für uns ein Urlaub. Der Bus ist angenehm bequem, aber wie alle Reisebusse hier der reinste Kühlschrank. Wir als erfahrene Reisende wissen das aber und haben Fliesjacken und Schals dabei. Als wir nach ca. 6 Stunden an der Grenze zu Panama aussteigen, erschlägt uns die schwüle Hitze im Vergleich erst mal. Nach einigem Anstehen an der Passkontrolle überqueren wir eine Bahnbrücke über den Grenzfluss zu Fuß, um dann auf der Panamaseite noch mal in der Schlange zu stehen. Das nächste Stück Fahrt belohnt uns mit viel grünem Wald und einer irren Aussicht über die Region mit viel Wasser, Küste und Inselchen. Es ist ein ziemlicher ästhetischer Schock, als der Urwald plötzlich von einer Müllhalde unterbrochen wird. Mitten im Wald ist plötzlich alles voller buntem Plastikmüll und großen schwarzen Vögeln, die darauf sitzen. Irgendwie gruselig. Es regnet übrigens fast die gesamte Fahrt. Mit dem Boot fahren wir dann weiter auf die Isla Colon, die Hauptinsel von Bocas del Toro, wo sich unser Hotel befindet. Die Bootsfahrt ist ein echtes Erlebnis. Stellt euch eine 30 minütige Achterbahnfahrt vor. Am Anfang schreien alle vor Schreck, als sich die Spitze des Bootes bei rasender Fahrt in die Luft hebt und wieder aufs Wasser kracht. Dann schreien alle vor Lachen und quietschen wie in der Achterbahn. Nach zehn Minuten werden die meisten verdächtig still und sind wahrscheinlich wie ich damit beschäftigt, ihrem Magen gut zuzureden. Auf jeden Fall kommen alle lebendig an und wir checken ins Hotel ein. Wir vier Deutschen teilen uns ein Zimmer, das uns gut gefällt, außer dass die Klimaanlage auf 17 Grad eingestellt ist! Aber das lässt sich ja schnell ändern. Wir lieben das Hotel sowieso schon, weil es kostenloses W-Lan gibt, was uns facebook Süchtigen sehr gelegen kommt. Zum Abendessen gehen wir mit Jeff und dem „profe“ in eine nahe gelegenes Restaurant und essen überteuerte mittelmäßige Burger und Spaghetti. Die anderen drei gehen Abends noch weg, aber ich muss dringend meinen Fuß ausruhen. Neuigkeiten zu meinem „verstauchten“ Fuß gibt es nach dem Reisebericht...
Ulla links und Maggie rechts. Mit Wind, Regen und grauem Himmel fühlen wir uns wie an der Nordsee.


Freitag
Der Tag fängt so an, wie es den Rest der Zeit weitergehen wird, und zwar mit strömendem Regen :(
Nach dem Frühstück geht es auf zur Inseltour. Auf dem Weg dorthin trotzen wir dem kalten Wind und sehen vom Boot aus Delfine! Aber sie kommen leider nicht ganz aus dem Wasser. Auf der Hälfte der Strecke fällt der Motor unserer 'lancha' aus und wir müssen von einer anderen gerettet werden. Auf der ersten Insel angekommen, sind wir erst mal begeistert vom karibischen Flair der Insel. Das Wasser ist klar, man kann Fische sehen und auf einer niedrigen Palme sitzen zwei bunte Papageien, die sofort zum beliebten Fotoobjekt werden. Ich wundere mich, dass die Vögel das mitmachen, sich mit einer Horde Touristen fotografieren zu lassen. Ich hab schon den Verdacht, dass ihnen vielleicht die Federn gestutzt worden sind. Wir gehen auf einem Steg ein Stückchen in die Insel hinein und schnell wird es immer weniger schön und paradiesisch und als wir dann zwei verrostete Käfige entdecken und eine Leiter, die an der zweiten Papageienpalme lehnt, vergeht mir jedenfalls die Lust, ein Foto mit den Papageien zu machen. Es regnet immer noch und das Angebot Schnorcheln zu gehen lehne ich ab, weil es kalt ist und ich erst krank war. Wir sitzen also zwei oder drei Stunden auf dem Steg, schauen aufs Meer, hören Musik und schlafen. Wegen des Wetter fällt die zweite Station der Tour aus und wir begeben uns auf eine schmerzhafte Rückfahrt. Ulla: „Ich wusste nicht, dass Wasser so hart sein kann.“ Um den Nachmittag wenigstens noch zu nutzen, leihen wir uns zu zehnt Fahrräder aus, um die Isla Colon zu erkunden. Wir werden kräftig nass, aber inzwischen hat sich eine Art Galgenhumor eingestellt und wir haben trotzdem Spaß, bis... einer von uns einen Platten hat. Heute hat der Himmel es nicht gut mit uns gemeint. Wir machen uns also auf den Weg zurück ins Hotel, ziehen uns trockene Klamotten an und chillen ein bisschen im Bett. Am Ende des Tages gibt es doch noch einen Lichtblick. Also im übertragenen Sinne, die Sonne lässt sich konsequent nicht blicken. Wir gehen zu einem Hähnchengrill und essen dort das beste gegrillte Hähnchen, dass ich je gegessen habe. Ich hätte den am liebsten mit nach San José genommen. 

Samstag
Am Samstag gibt es einen Ausflug zu einem Strand auf der Isla Colon, wo es Seesterne gibt und der noch relativ unberührt ist. Mit dem Bus geht es eine halbe Stunde über die Insel zu einem wunderschönen Fleckchen. Natürlich mit Restaurant und Souvenirständen, aber trotzdem wunderschön. Selbst bei grauem Himmel und Nieselregen kann man ahnen, wie atemberaubend es hier im Sonnenschein sein muss. Die anderen laufen 20 Minuten zu Fuß zum Playa Estrella weiter aber ich nehme die lancha, meinem Fuß zu liebe. Der Strand ist auch schön, aber leider ziemlich nass. Alle Stühle und Sonnenliegen sind nur für Gäste der zwei Restaurants/Imbisse, aber wir sind pleite, also wird es nichts mit am Strand liegen, außer man will kalt und nass werden. Obwohl es kühl ist, gehe ich dann doch ins Wasser. Wenigstens einmal baden und die Seesterne sehen. Im Wasser ist es auch gar nicht so kalt, nur draußen im Wind friert man dann. Danach sitzen wir dann wieder ein bisschen rum und lesen oder hören Musik, bis wir alle keine Lust mehr haben und uns auf den Rückweg machen. Während wir auf den Bus warten, schauen wir uns die Souvenirs und den Schmuck an, die verkauft werden. Ich trage ja eigentlich kaum Schmuck, aber ein Armband mit Muscheln hat mir so lange zugeflüstert, „nimm mich mit, nimm mich mit“, dass ich es gekauft habe. Zurück im Hotel sind wir alle vom Nichtstun und warten so müde, dass wir bis zum Abendessen schlafen. Abends gibt es für die ganze Gruppe ein Abendessen inklusive. Zu unserem Schrecken gehen wir in das Restaurant vom ersten Abend und tatsächlich, die Pasta mit Garnelen ist ziemlich mittelmäßig. Zum Trost gehe ich danach bei dem leckeren Hähnchengrill vorbei und kaufe mir Hähnchen und Patacones für die Rückfahrt am Sonntag.



Sonntag
Gibt nicht viel zu erzählen. Eine turbulente Bootsfahrt zum Festland. Danach halten wir in einer Stadt zum Einkaufen, weil die Preise in Panama nicht ganz so hoch sind wie in Costa Rica. Ich kaufe vor allem Süßigkeiten und ein paar Sachen für die Küche, Gewürze und so, um in San José Geld zu sparen. Danach stehen wir eine Stunde an der Grenze an, weil das „sistema“ kaputt ist, das Computersystem? Rückfahrt im kalten Bus, wir schauen einen Horrorfilm namens El Rito oder Rite (deutschen Titel weiß ich nicht) an. Der Film ist am Anfang ganz interessant, es geht um Exorzismus, wird dann aber immer schlechter. Zum Glück bleibt uns das Ende erspart, als wir um ca 19:00 in San José ankommen. Im großen und ganzen war die Reise ganz nett, aber jeder Moment war ein „wie schön es jetzt hier wäre, wenn die Sonne scheinen würde“. Naja, Pech gehabt, es war trotzdem eine ____ Erfahrung und Erfahrungen sind gut.

Dienstag, 23. Oktober 2012

Bildergeschichte Teil 2

Alter! Endlich! Ein bisschen mehr Disziplin beim Bloggen bitte schön!



Die Freiwillige steigt in den Bus nach La Carpio und holt ihren Fächer raus, weil es in dem Bus immer ziemlich heiß ist. Der Bus fährt durch das Zentrum, über die Pista, am Hospital México und am einzigen Freizeitpark Costa Ricas vorbei und verlässt die Stadt. Nach einem kurzen Stück über ein grünes Tal kommt er in La Carpio an.
 Der Bus fährt die "Hauptstraße" entlang an Häusern, Läden, Hunden und Müllfahrzeigen vorbei und lässt immer wieder Leute raus. An der letzten Haltestelle steigt die Freiwillige aus und läuft noch ca. 200 Meter bis sie vor der Tür ihrer Arbeitsstelle steht: die Casa Abierta. Casa Abierta bedeutet offenes Haus und ist eine Kindertagesstätte/Kindergarten der ILCO (luteranische Kirche Costa Rica). Etwa 15-20 Kinder werden dort zwischen sechs Uhr morgens und sechs Uhr abends betreut.


 Die Freiwillige betritt die Casa und wird von freudigem Geschrei "Anna-Mariaaaaaaaa" begrüßt. Nachdem sie es geschaft hat, die Traube Kinder wieder abzuschütteln, begrüßt sie die zwei festangestellten Mitarbeiterinnen und der Casa-Tag beginnt. Sie spielt mit den Kindern, hilft beim Essen austeilen, spült ab, gibt Englischunterricht, bastelt, malt, putzt mit den Kindern Zähne, räumt auf, spielt gefühlte 100 mal Hoppe Hoppe Reiter und tröstet heulende Kinder. Genug zu tun gibt es fast immer und zum Glück schlafen die Kinder mittags eine Stunde und die Freiwillige legt sich meistens ziemlich geschafft dazu.




Wenn die letzten Kinder zwischen halb sechs und sechs abgeholt sind, macht sich die Freiwillige auf den extrem nervigen Weg nach Hause, der hauptsächlich aus Stau besteht. Müde und hungrig zu Hause in San Sebastián angekommen, steht zum Glück schon das Essen gekocht von ihren netten Mitbewohnern auf dem Tisch und sie kann sich abends mit einem Film oder Buch oder Skypechat entspannen. 
Solche Casa-Tage sind ziemlich anstrengend und die Freiwillige ist dann 11-12 Stunden außer Haus und gut beschäftigt, aber dafür hat sie drei freie Tage in der Woche und arbeitet freitags nur drei Stunden in der Bibliothek der ILCO.

Und jetzt hat sie die Nase voll von der dritten Person, ab jetzt wird wieder in der Ich-Form erzählt :D

Dienstag, 9. Oktober 2012

Karibik!

Hab mal wieder keine Zeit für einen ausführlichen Bericht aber ich muss unbedingt ein paar Bilder posten von unserem Trip in die Karibik, an die Karibik? zur Karibik? egal, Karibik! Puerto Viejo heißt der Ort, fünfeinhalb Stunden Busfahrt von San José. Wir sind Samstagmorgen um 6 losgefahren und Montagnachmittag zurück. Wir werden wohl die einzigen Freiwilligen sein, die keine abenteuerlichen Busgeschichten haben, ich war fast ein wenig enttäuscht aber dann doch froh über unseren modernen, recht bequemen und halbwegs klimatisierten Reisebus. In Puerto Viejo haben wir in einem Hostel namens Lazy Loft gewohnt, sehr nett, direkt am Strand, chillig, aber laut in der Nacht, weil es direkt über einem Restaurant/Bar ist. Die Strände natürlich irre schön, wir hatten auch viel Sonne und keinen Regen. Das Essen ist total lecker dort, es gibt viele Touristen und alles ist etwas teuer. Aber weil der Bus und das Hostel günstig waren, hält es sich in Grenzen. Ok jetzt die Fotos.




Samstag, 29. September 2012

Bildergeschichte Teil 1

jetzt hab ich endlich mal meinen Foto mit zur Arbeit genommen und ein paar Bilder auf dem Weg gemacht:

Es war einmal eine Freiwillige in San José, die ging jeden Morgen zur Arbeit, außer wenn sie frei hatte, was zum Glück auch regelmäßig vorkommt. Sie stand also um halb acht auf, duschte, frühstückte, machte sich fertig und ging gewöhnlich bei Sonnenschein und warmen bis heißen  Temperaturen aus dem Haus. Als erstes kam sie an einem Park vorbei, in dem oft Schulklassen auf dem Fußballplatz Sport machten.


Auf dem Weg zur Bushaltestelle kam sie an vielen typischen costa-ricanischen Häusern vorbei, die oft ein und seltem mehr als zwei Stockwerke haben. Was ihr sofort auffiel waren die hohen Gitterzäune, die jedes Haus zur Straße hin abriegeln. Hinter dem Gitter ist oft eine Art Vorgarten oder Terasse oder offene Garage, manchmal überdacht, bevor die eigentlichen Räume anfangen.
Da die Freiwillige dienstags mit ihrem Foto unterwegs war, lagen am Straßenrand die Müllsäcke, die zweimal die Woche abgeholt werden. Nach dem sie den Bäcker und den nahen Supermarkt namens Palí hinter sich gelassen hatte, kam sie an eine größere Straße, an der sich sowohl ein rießiger Walmart, ein geschätztes chinesisches Restaurant, eine Taxihaltestelle als auch die Bushaltestelle befindet.
Nach 15-25 Minuten in einem heißen, vollen Bus erreichte sie das Zentum San Josés in der Nähe des Parque Central. Sie lief weitere 10 Minuten durch die Fußgängerzone bis zur nächsten Bushaltestelle. In der Fußgängerzone öffneten gerade die ersten Geschäfte um 9:00 und manchmal ging sie noch kurz in den einen oder anderen Laden.
Sie erreichte schließlich den Parque Merced mit seiner Kathedrale.
Direkt daneben fuhr der Bus nach La Carpio ab, das Stadtviertel, in dem ihre Arbeitsstelle liegt. La Carpio ist ein armes Viertel eine dreiviertel Stunde mit dem Bus vom Zentrum aus gelegen, ein Slum wenn man so will.

(Hab eine Dokumentation über La Carpio gefunden http://vimeo.com/12801861, konnte sie noch nicht selber anschauen, weil unser Internet suuuuper langsam ist)
Wenn die Freiwillige Einheimischen gegenüber erwähnte, dass sie in La Carpio arbeitet, war die Reaktion meistens aufgerissene Augen und Grimassen. Was? wirklich? in La Carpio? Eine Mischung aus Erschrecken, Respekt und das Gefühl, sie hätten auf was leicht ekliges gebissen.

Fortsetzung folgt...

Montag, 17. September 2012

Unterwegs als Tourist

Von letzten Freitag bis morgen früh besucht mich eine Freundin aus Bayreuth und jetzt bin ich zum ersten Mal zum Sightseeing gekommen. Inzwischen verlaufe ich mich auch nicht mehr ständig in der Stadt, nur noch manchmal... Wir habens uns die (wenigen) sehenswerten Gebäude angeschaut und waren im Nationalmuseum. Ins Nationaltheater haben wir uns auch kurz geschlichen, obwohl das wohl eigentlich zu hatte, aber die Tür war offen und keiner hat uns davon abgehalten... :P San José ist nicht unbedingt eine schöne Stadt, es gibt auch tatsächlich keine Postkarten von der Stadt selber, immer nur Tiere und Pflanzen und das Meer.
Am Samstag war hier Nationalfeiertag (ihr seht schon, viel nationales) und es gab Umzüge durch die Stadt mit Trommlern und Blaskapelle. Am Abend vorher haben die Schulen Laternenumzüge gemacht. Da wir immer noch keine Internet zuhause haben, hab ich nicht viel Zeit zum schreiben, beim nächsten Mal verfasse ich den Beitrag  zuhause und poste ihn dann nur noch. Ein paar Bilder noch:

ich hab einen Werbevertrag für traditionelles costa-ricanisches Eis bekommen...schmeckt wie kalte, pürierte Spekulatius, echt lecker!
die meisten Bilder von mir sehen so aus...Finger im Gesicht, Augen zu, weggeschaut, doofer Gesichtsausdruck...Karin hat da deutlich mehr Talent

Bis zum nächsten Mal, ich freu mich über Kommentare, Fragen, Wünsche ;)

Donnerstag, 6. September 2012

Erster Post aus Costa Rica!



Anna allein in San José

Allein bin ich hier dank meinen im Moment noch fünf Mitbewohnern fast nie, aber heute hab mich zum ersten Mal alleine aus dem Haus gewagt. Nicht, dass das (tagsüber) gefährlich wäre, sondern weil ich mich sonst verlaufe und meinem Spanisch allein nicht unbedingt traue. Ein wahnsinnig spannender Ausflug war es auch nicht, ich bin nur zur Bank und zum Supermarkt, aber ich bin schon stolz, dass ich sofort zurück gefunden hab. Es gibt hier keine Straßennamen und es sieht für mich alles noch ziemlich gleich aus...
Im Supermarkt hat mich wieder geschockt, wie teuer Lebensmittel hier sind, alles mindestens ein Drittel teurer als in Deutschland. Kein Wunder, dass sich viele hauptsächlich von Reis und Bohnen ernähren. Dafür kostet das Bus und Taxi fahren nur die Hälfte.
Gestern hatten wir einen aufregenden Moment, dessen Bedeutung wir aber erst später erfahren haben. Ich war morgens im Bad und plötzlich wackelt der Boden ein bisschen. Erst hat es sich angefühlt, als würde jemand im Stockwerk über mir mit schweren Schritten rumlaufen. Könnte ja sein, schließlich bekommt man Geräusche und Bewegungen bei uns oft im ganzen Haus mit. Nur, dass es über dem Bad kein Stockwerk mehr gibt. Auf jeden Fall ist das Wackeln immer stärker geworden und das ganze Haus hat deutlich geschwankt. Ich hab trotzdem bestimmt 30 Sekunden gebraucht, bis ich kapiert hab, dass wir ein Erbeben haben. Ich hatte ein ziemlichen Adrenalinstoß und wusste nicht, was ich mache soll, aber bevor ich mich entscheiden konnte, ob ich ins Erdgeschoss gehen soll oder nach draußen, war es auch schon wieder vorbei. Es ist absolut nichts passiert, außer, dass meine Shampooflasche umgefallen ist. Später hab ich dann von anderen Freiwilligen gehört, dass deren Eltern panisch eine SMS geschickt hatten, weil das Erdbeben in Deutschland in den Nachrichten war. Und tatsächlich scheint es das stärkste Erdbeben in Costa Rica  gewesen sein, seit Erdbebenstärken in Costa Rica gemessen werden (7.9). Aber das Zentrum war weit weg von hier und in einer Gegend, wo kaum Leute wohnen. Die zwei Todesfälle waren ein Herzinfarkt und ein Arbeiter auf einer Baustelle hab ich gehört, aber es gab schon einiges an Sachschaden und die Einheimischen haben sich Sorge gemacht, dass die inaktiven Vulkane wieder ausbrechen. Naja, wir waren wenig aufgeregt. Ignorance is bliss...

Gestern hatte ich auch meinen ersten Arbeitstag in der Casa Abierta in La Carpio. Leider ist die Casa ziemlich weit weg von unserer Wohnung, ich muss zwei Busse nehmen, die einfache fahrt dauert eineinhalb bis zwei Stunden, aber dafür wird uns die Hälfte der Fahrt als Arbeitszeit angerechnet. Deswegen hab ich im Moment nur vier Tage in der Casa, aber der Arbeitsplan ist noch ziemlich provisorisch. Das Problem ist, dass unsere Spätschicht um sechs endet, aber bis wir zu Hause wären, ist es schon dunkel und der Weg zwischen den Bussen und vom zweiten Bus nach Hause eventuell zu gefährlich. Mal schauen, wie wir das regeln. Unser Mentor bei der ILCO, Joachim, versucht Geld für ein Taxi abends aufzutreiben. Wie die Arbeit in der Casa wird, kann ich noch nicht sagen, ich warte mal lieber ab, bevor ich ein Urteil fälle. Gestern waren ca. 10 Kinder da, zwischen 3 und 12 Jahren ungefähr. Die Kinder sind süß, ziemlich aufgedreht und leider für mich total schwierig zu verstehen. Bei den Kleinen reicht es wenn man ihnen zuhört und zustimmende bzw. mitfühlende Laute von sich gibt, aber die Großen merken schon, wenn man sie nicht versteht. Naja, das wird noch. Ich hab hauptsächlich mit den Kindern gespielt, beim Essen austeilen geholfen, abgespült und mit den Kids Zähne geputzt. Morgen muss ich früh raus, aber da ich sowie so immer noch um fünf aufwache, sollte das kein Problem sein. Ich will versuchen, den früh aufsteh und ins Bett geh Rhythmus beizubehalten, mal schauen, ob das klappt...

Zum Schluss noch ein paar Bilder von unserer Wohnung, ich finde sie total cool, man lernt mit den Ameisen und Mäusen zu leben und gegen die extreme Hellhörigkeit gibt es ja Ohrenstöpsel. Wenn der sturzbachartige Regen auf das Wellblechdach trommelt, kann man sich in der Küche nicht mehr unterhalten. 




haha, auf den Bilder sieht das alles sauberer aus, als es wirklich ist...
ich weiß gerade nicht, wie man die Bilder drehen kann, tut mir Leid, hab jetzt keine Zeit mehr, das zu erforschen  :(

Freitag, 31. August 2012

Aufbruch...

Ca. vier Fünftel meines Lebens befindet sich in Umzugskisten verstaut, der Rest in einem nagelneuen roten Koffer, der sich morgen früh auf den Weg nach Mittelamerika macht, hoffentlich mit mir und gleichzeitig...
Ich glaube Rot ist meine neue Farbe. Gestern hab ich meine Bachelorarbeit in Rot binden lassen und dann relativ unfeierlich in den Briefkasten der Unizentralverwaltung geworfen. Und die Schuhe, die ich mir für Costa Rica noch gekauft hab neulich, sind auch rot!
Ich bin ein bisschen nervös und unruhig. Ich weiß immer noch nicht, was genau passiert, wenn ich morgen abend in San José ankomme. Werde ich abgeholt? Wo muss ich hin? Klappt mit den Flügen alles? Es ist ja nicht meine erste Reise, aber auf Spanisch fühl ich mich doch unsicher. Die letzten vier Wochen hab ich hauptsächlich auf Englisch gedacht, geschrieben, gelesen. Ständig fallen mir deutsche Wörter nicht mehr ein, ganz zu schweigen von spanischen...(die Wendung 'ganz zu schweigen von' hab ich gerade im Wörterbuch nachgeschaut, mir ist nur 'let alone' eingefallen).Gleichzeitig bin ich aufgeregt und gespannt auf alles Neue, das mich erwartet. Ich kann kaum still sitzen...definitiv Ameisen im Hintern...

Zur Beruhigung für mich ein semi-melancholisches Lied von meiner Lieblings-Kpop-Gruppe.

Samstag, 18. August 2012

Bayreuth Top 11


Bayreuth Top 11

Ich sitze in meinem komplett ausgeräumten und frisch gestrichenen Zimmer und hab ein bisschen Zeit tot zu schlagen. Heute ziehe ich aus unserer WG aus, die demnächst auch aufgelöst wird. Verdammt traurig. Es war schon schön hier. Deswegen: Meine 11 Highlights aus drei Jahren Bayreuth in zufälliger Reihenfolge:
  
 
  1.  Erdnusseis aus der Eisdiele am Sternplatz
  2. Das African Literature Festival von der BIGSAS 
  3.  (einige) meine(r) Dozenten, besondere Erwähnung: Christine Matzke
  4. Unser Swahilichor, besonders das Chorwochenende!!
  5.  Gesangsunterricht vom Collegium Musicum, beste Verwendung von Studiengebühren ever!
  6.  Sonnenuntergang kucken vom Siegesturm im Wald aus 
  7.  Eva <3
  8.  Die Sommeruni 2011
  9. Theaterabo vom Staatstheater Nürnberg mit Eva
  10. Grillen, wo und wann auch immer
  11. Literaturworkshop in London

Danke an alle, die schuld daran sind, dass es schön war hier.

PS: Ich fliege erst am 1. September, damit ich meine Bachelorarbeit fertig bekomme.


Samstag, 21. Juli 2012

entwicklungs- und umweltpolitisch korrekt Einkaufen :D

Höchste Zeit für ein Update! Bin gesund und munter vom Ausreiseseminar in Bonn zurück. Ok munter ist vielleicht übertrieben, ich war erst mal totmüde. Und gesund stimmt auch nicht ganz, obwohl die Erkältung, die ich mir dort geholt habe, lange nicht so schlimm war wie die von manchen meiner MitstreiterInnen...halten wir also fest: Ich bin zurück!

In other news: Meine mündliche Prüfung vorgestern ist super gelaufen, wieder eine Sache, die ich von meiner Liste streichen kann *phew*

Eigentlich wollte ich aber über meinen heutigen Gang zum Supermarkt berichten. Nicht so spannend, denken meine werten LeserInnen jetzt vielleicht. Für mich schon. Ich hatte auf dem Orientierungsseminar vom EED in Dezember schon eine kleine Erleuchtung, die in Bonn noch einen Helligkeitsgrad zugelegt hat. Wir hatten eine Einheit zum dem Film Taste the Waste bzw. dem Buch Die Essensvernichter. Dass wir im Westen/Norden in einer Wegwerfgesellschaft leben, ist ja inzwischen ausreichend bekannt. Welche Ausmaße das aber annimmt, war mir nicht bewusst. Wusstet ihr, dass das "Mindesthaltbarkeitsdatum" nicht aus gesundheitlichen/Verbraucherschutz- Gründen gesetzlich festgelegt ist, sondern von der Lebensmittelindustrie zur Regulierung der Warenströme bestimmt wird? Eigentlich logisch: mehr wegschmeißen = mehr Konsum

Was das massenhafte Wegwerfen von Bananen mit braunen Flecken in Deutschland für Auswirkungen auf die Umwelt und die Arbeitsbedingungen in Costa Rica bedeutet, ist den wenigsten bewusst, ging mir bis Dezember auch so! Ananas habe ich seitdem nicht mehr gekauft, auf Bananen zu verzichten fällt mir aber echt schwer. Deswegen hab ich mich vorhin total gefreut, als ich beim Netto Bio+Fair Trade Bananen entdeckt habe. Die Verkäuferin meinte, die hätten sie schon immer im Sortiment gehabt, nur nicht in letzter Zeit. Bio hab ich schon oft gesehen, aber Fair Trade nicht. Jedenfalls hab ich sie sofort gekauft und 1,37 € für fünf Bananen finde ich auch preislich total in Ordnung. Außerdem achte ich auch drauf, wenn es geht, Produkte zu kaufen, die nicht weit gereist sind. Die Heidelbeeren heute waren aus Deutschland, die Tomaten immerhin aus den Niederlande, die Eier aus deutscher Freilandhaltung. Bei den ganzen Sachen in Dosen weiß man es halt immer nicht, ich hoffe mal, dass meine Mungobohnen nicht aus China importiert waren. Letzter Punkt für heute, Sachen kaufen, die nahe am "Verfallsdatum" sind! Natürlich muss man bei Fleisch, Fisch und Milchprodukten ein bisschen vorsichtiger sein, aber was ich nicht am selben oder nächsten Tag verbrauche, wird eben eingefroren. Und damit spart man auch noch Geld, weil die Sachen meistens billiger sind. Klar bedeutet es ein bisschen mehr Aufwand, bewusst einzukaufen, aber es macht eh mehr Spaß, wenn man sich Zeit lässt und danach ein einigermaßen gutes Gewissen hat.
Wenn viele kleine Leute, viele kleine Schritte tun etc...

Bin ich die einzige, der es total Spaß macht, stinknormal Lebensmittel einkaufen zu gehen? Das war heut der Höhepunkt meines Tages, vor allem nachdem ich umsonst zur Post gelaufen bin, weil die um 13:00 zumacht, Bayreuth ist ein Dorf, echt!
Also, liebe Leute, wie sieht euer Einkaufsverhalten aus? Irgendwelche Tipps für mich und den entwicklungs- und umweltpolitisch korrekten Einkaufer? Oder was mich auch interessieren würde, hat jemand Erfahrung mit containern/dumpstern?

Mittwoch, 27. Juni 2012

Spenden

kleiner Nachtrag zum Spendeformular: die persönlichen Daten sind natürlich total vertraulich, nicht mal ich erfahre vom EED wer und wer wie viel gespendet hat
das heißt, wer mir nicht selber Bescheid sagt, dem kann ich auch nicht persönlich danken, also schon mal DANKE an alle (zukünftigen) Unterstützer!

Dienstag, 26. Juni 2012

Welcome to my blog!

A belated welcome to all potential readers of my blog who don't speak German! Maybe some of you will find their way here from my facebook.
I'm starting this blog because I'm going to be volunteering for one year in Costa Rica starting in August. The plan is to update this electronic diary regularly to let people know what I'm up to and to share my experiences. Hopefully this will bring some attention to global issues of development policy and contribute to some sort of intercultural exchange and ultimately single-handedly achieve world peace of course!
I will be working with children and young people in the capital, San José. The German organisation I'm with is called EED and their partner is the Lutheran Church in Costa Rica (ILCO). Among other things they run two nursery schools/crèches to allow single mothers to go to work and keep children off the streets, there are other projects, too, I might be working in the library of the office for one day a week or so. I'll find out when I get there.

If you're interested in what I'm up to, check this blog and I also started a twitter account. I'll have to see if I keep the Twitter depending on if I actually get any followers.
I'm also looking for donations for the volunteering programm but it's gonna be a little complicated if you are outside Germany. However, if you want to support the EED and my project, contact me and we will find a way! I'm always grateful for donations.
It looks like I'll be fine internet-wise, so I'm in no danger of disappearing, but I'll definitely be online less.
That's it for today,
muchos saludos!


PS: I'm always happy about comments, so I won't feel so alone on here... ;)

Costa Rica glücklichstes Land der Welt?

Der Glückliche-Planet-Index misst drei Faktoren: Lebenserwartung, persönliche Zufriedenheit und den "ökologischer Fußabdruck" (ecological footprint), und errechnet daraus einen Index, der anzeigt, wie lang, glücklich und nachhaltig die Menschen in einem Land leben. Die Ergebnisse "stellen die klassische Wertvorstellung vom Vorrang und Heil des ökonomischen Wachstums kompromisslos auf den Kopf". Wer gewinnt? Nicht etwa die westlich/nördlichen Industrieländer. 2012 ist die Nummer eins wieder Costa Rica! Deutschland landet auf Platz 46, etwa zehn Plätze unter Ländern wie Irak und Sri Lanka. Die Lebenserwartung ist zwar größer, aber die Zufriedenheit der Menschen ist geringer und der ökologische Fußabdruck zieht uns gewaltig herunter! Ich bin mal gespannt, wie das Leben in Costa Rica wirklich ist, ob man diese Statistik auch tatsächlich spüren kann.

Zitat aus diesem Zeit Online Artikel von 2009


The new Happy Planet Index results show the extent to which 151 countries across the globe produce long, happy and sustainable lives for the people that live in them. The three components measure are life expectancy, experienced well-being and Ecological Footprint. Costa Rica made first place again in 2012! Germany is only 46th. Iraq and Sri Lanka are about 10 steps ahead of Germany. What does that show us? Life expectancy in German is slightly higher than in CR and a lot higher than in Iraq. But Germany loses big time on the ecological footprint scale, no surprise there, and people don't feel as happy, don't "experience" as much "well-being" for some reason. I'm really curious what life is like there, whether the statistics can be felt in real life.

Freitag, 22. Juni 2012

die Wahrnehmung von Entwicklungsländern in den Industrieländern...

http://www.dioezese-linz.at/redaktion/data/redaktion/augustsammlung.jpg
(gesehen auf Facebook XD)


Herzlich willkommen auf meinem Blog!

Herzlich willkommen auf meinem Blog!
Ich war noch nie der Tagebuch schreibende Typ, aber das soll sich jetzt ändern, schließlich hab ich ab August wahrscheinlich viel zu erzählen und ich möchte meine Gedanken und Erfahrungen hier festhalten und mit meinen lieben Lesern teilen. Kürzere und häufigere Updates gibts eventuell auf Twitter. Mal kucken, wie das mit dem Internet in Costa Rica funktioniert.


Wenn ihr den Weg hierhergefunden habt, dann wisst ihr schon, dass ich ab Mitte August für ein Jahr nach San José in Costa Rica gehen, um dort einen Freiwilligendienst zu machen. Ich habe mich im Rahmen des Programmes ‚weltwärts‘ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beim Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) beworben und wurde genommen, yay!

Der EED sitzt in Bonn und sendet seit 2008 junge Erwachsene als Freiwillige in verschieden Regionen der Welt, z.B. Ghana, China, Kambodscha oder eben Costa Rica. Die costaricanische Partnerorganisation ist die lutherische Kirche in Costa Rics (ILCO). Ich werde bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Vierteln in San José eingesetzt, z.B. Mithilfe in den Kindergärten bzw. Kindertagesstätten, der Spielewerkstatt, der Bibliothek oder im Büro der ILCO. Genau kann ich das erst sagen, wenn ich dort bin.

Neben der Arbeit vor Ort ist für uns Freiwillige besonders wichtig, dass wir einen kulturellen Austausch ermöglichen zwischen unserem Einsatz und Zuhause. Die Freiwilligendienste sollen das Bewusstsein für entwicklungspolitische Themen in Deutschland schärfen und Entwicklungsprozesse zu mehr weltweiter Gerechtigkeit in Gang setzen. Das klingt ein bisschen hochgestochen, ist aber zum Teil der Sinn dieses Blogs ;)
Ihr wisst ja vielleicht, dass ich im Nebenfach Interkulturelle Germanistik studiere, und jetzt freu ich mich auf ein bisschen interkulturelle Praxis!

Zum Schluss noch eine Bitte: zur finanziellen Unterstützung des Freiwilligenprogramms werden die Freiwilligen angehalten Spenden zu sammeln. Die können einmalig oder monatlich erfolgen, in großen oder kleinen Summern, ganz wie ihr möchtet. Wichtig ist, dass von jedem Spender aus abrechnungstechnischen Gründen ein Formular ausgefüllt und entweder an mich oder an den EED geschickt werden muss.

Wenn ihr also meine zwei- bis drei-monatlichen Berichte/Rundmails bekommen und/oder den Freiwilligendienst mit einer Spende unterstützen möchtet, dann schreibt mir bitte eine Email oder ladet euch mein Infoschreiben als PDF hier herunter, das beinhaltet auch das Spendenkonto und das Spendenformular.

Vielen Dank schon mal für euer Interesse und eure Unterstützung!!

Donnerstag, 7. Juni 2012

Die ILCO (Iglesia Luterana Costarricense) ist die Partnerorganisation vom EED in Costa Rica, bei der ich arbeiten werde. Hab gerade gesehen, dass sie einen neue Webseite haben, sieht echt super aus! http://www.ilco.cr/index.php Man kann jetzt auch Deutsch oder Englisch als Sprache auswählen.

Als Ausreisetermin steht jetzt der 16. August fest. Ich fliege ab Nürnberg über Amsterdam und Panama nach San José. Das Ganze schafft man an einem Tag von 10:00 bis 19:00, aber auch nur wegen der Zeitverschiebung ;)